Redebeitrag von Nina Aßmus:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der 1. Mai ist UNSER TAG! Wir gehen heute auf die Straße, um zu zeigen, dass es ohne unsere Gewerkschaften nicht geht. Wir sind hier, um zu zeigen, wofür wir als Gewerkschafter*innen stehen und wir heute wichtig sind – in den heutigen Zeiten vielleicht wichtiger denn je. Wofür wir als GEW stehen, das lässt sich gut an zwei Arbeitsschwerpunkten zeigen:
Da wäre zum einen die Arbeitszeiterfassung. Unsere beschäftigten in den Schulen arbeiten an ihrem Limit – und darüber hinaus. Regelmäßig. Belegt wurde das vor einigen Jahren durch eine wissenschaftlich begleitete Arbeitszeitstudie unserer Gewerkschaft. Und durch ein OVG-Urteil vor kurzem: Ein Schulleiter bekommt nun seine über die Jahre angesammelten Überstunden (zum Teil) finanziell entlohnt. Allerdings wollen auch wir keinen finanziellen Anreiz für das Ableisten von Überstunden – diese sollen erst gar nicht entstehen müssen.
Nun lässt sich die Arbeitszeit von Lehrkräften schwer mit der Stechuhr erfassen, aber sie ist erfassbar, das hat unsere Arbeitszeitstudie gezeigt. Und sie muss erfasst werden, damit sichtbar wird, wie viel wir arbeiten – und damit endlich Entlastungen für unsere Beschäftigten folgen können. Die Krankheitstage sind auf einem Rekordniveau, bis 65 hält kaum jemand durch und Lehrkraft werden, das will auch niemand mehr… das alles belegt mehr als deutlich, wohin das Arbeiten am Limit führt.
Wir fordern daher unsere Landesregierung auf, das Thema Arbeitszeit anzugehen – auch wir in unseren Bildungseinrichtungen haben faire Arbeitszeiten mehr als verdient!
Wir machen uns stark – für unsere Zukunft und für eine starke Demokratie. Und wo fängt demokratische Bildung an? Bei den Kleinsten!
Wir brauchen daher in unseren Bildungseinrichtungen demokratische Strukturen, die wir als GEW bei der Novellierung des niedersächsischen Schulgesetzes einbringen werden. Damit sind wir beim zweiten Schwerpunkt: Demokratie stärken.
Wir brauchen keine „neutralen“ Lehrkräfte. Die kann es auch gar nicht geben, denn wenn wir auf eine Verfassung geschworen haben, heißt das auch, dass wir dafür einstehen, dass in unserer Gesellschaft kein Platz für Hass und Hetze ist und kein Platz für Rassismus und Ausgrenzung!
Unsere Bildungseinrichtungen sind Orte der Vielfalt, sie müssen Orte gelebter Demokratie sein.
Wir als Gewerkschaften müssen uns miteinander füreinander stark machen, Solidarität und Demokratie leben. Ohne uns geht es nicht.
Link zur DGB Region Nord-Ost-Niedersachsen:
https://nordostniedersachsen.dgb.de/
Fotos Jürgen Elendt:
Fotos Doreen Krohne:
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