Liebe Kolleginnen,

liebe Kollegen,


gemeinsam gehen wir in diesem Jahr wieder auf die Straßen und Marktplätze und setzen am Tag der Arbeit ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedvolle Zukunft. Denn wir wissen:

 

Solidarität braucht Nähe!


Durch den brutalen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine sterben jeden Tag Menschen. Millionen Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, sind auf der Flucht. Dieser Krieg ist auch ein Angriff auf die europäische Friedensordnung, die auf Freiheit, Menschenrechten, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit basiert. Unsere Botschaft zum 1. Mai lautet:

 

Solidarität, Frieden und Selbstbestimmung für die Ukraine!

Wir sind geeint in der Überzeugung: Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder! Weltweit!

 

Mit rasanter Geschwindigkeit hat sich unser Leben in den vergangenen Jahren verändert. Klimaschutz, Digitalisierung und Globalisierung haben enorme Auswirkungen darauf, wie wir arbeiten, leben und konsumieren. Für uns ist klar: Diese wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation können wir nur mit einer starken Mitbestimmung und einer hohen Tarifbindung erfolgreich gestalten. Gute Arbeit, nachhaltigen Wohlstand und sozialen Fortschritt gibt es nur mit einem Ausbau der Arbeitnehmerrechte und starken Gewerkschaften.

 

GeMAInsam Zukunft gestalten: sozial, ökologisch, demokratisch.


Die Menschen brauchen Sicherheit, gerade in Krisenzeiten und in Zeiten des Wandels. Daher fordern wir eine gute Qualifizierung der Beschäftigten für die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt und eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik. Wir fordern die Erneuerung des Sicherheitsversprechens für einen solidarischen Sozialstaat mit guten Renten sowie einer Bürger- und Pflegevollversicherung. Sozialabbau zur Gegenfinanzierung der gegenwärtigen Krisen lehnen wir ab: Sozialabbau ist eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie!
Wir haben viel erreicht! Durch Kurzarbeit konnten in der Pandemie drei Millionen Arbeitsplätze gerettet und die Arbeitslosigkeit niedrig gehalten werden. Dass der Mindestlohn noch in diesem Jahr auf 12 Euro erhöht wird, ist auch unser Erfolg. Das kommt Millionen Menschen – besonders Frauen – im Land zugute.
In diesen Wochen finden Betriebsratswahlen in rund 28.000 Betrieben statt. 180.000 Betriebsrät*innen kämpfen für Gute Arbeit und sichere Beschäftigungsperspektiven. Das geht am besten mit und in Gewerkschaften!
Wir stehen für eine demokratische, gerechte und solidarische Gesellschaft und Arbeitswelt. Wir stehen für die solidarische Kraft der Vielen! Die Herausforderungen unserer Zeit können wir meistern, in Deutschland und Europa, wenn wir gemeinsam handeln und niemanden bei den Ver-
änderungen, die vor uns liegen, alleine lassen.


GeMAInsam Zukunft gestalten! Das ist unser Auftrag!

 

Zu unserer Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbunds am 1. Mai 2022 in Celle unter dem Motto "GeMAInsam Zukunft gestalten" laden wir herzlich ein.

 

Kundgebung: 1. Mai 2022 11.00 Uhr in den Triftanlagen

 

Wir werden die Kundgebung selbstverständlich mit allen erforderlichen Hygieneschutzmaßnahmen (Abstand halten – Maske etc.) durchführen.

Die Mairede hält in diesem Jahr der DGB Kreisvorsitzende Dirk Garvels. Wir freuen uns auf weitere Redebeiträge der Mitgliedsgewerkschaften sowie befreundeter Initiativen und Verbände – und auf dich!

Die Maizeitung 2022 ist schon jetzt abrufbar unter:

 

https://nordostniedersachsen.dgb.de/++co++c914a220-b421-11ec-901c-001a4a160123

 

 

Zum Internationalen Frauentag am 08.03.2022 rief die GEW Celle alle Kolleg*innen dazu auf, bei einer Krachdemo mit anschließender Kundgebung auf die Benachteiligung von Frauen* in verschiedenen Bereichen aufmerksam zu machen:

 

Hurra! Seit 101 Jahren feiern wir den Internationalen Frauentag. Und es hat sich viel getan. Aber ach nee, doch nicht: Es liegt noch vieles im Argen. Lasst uns genauer hinsehen.

 

Hurra! Der Equal Pay Day war schon gestern und damit das erste Mal vor dem Internationalen Frauentag.

 

Aber ach nee, doch nicht: Bekämen Frauen und Männer in Deutschland den gleichen Stundenlohn, dann hätten die Frauen bis gestern umsonst gearbeitet, während die Männer schon ab 1. Januar entlohnt wurden. Bezogen auf den Monatslohn heißt das:

Durchschnittlich verdienen Frauen 1192 Euro im Monat weniger als die Männer. Damit können Sie weniger für ihre Rente oder Pension vorsorgen und sind somit weitaus häufiger von Altersarmut betroffen als Männer.

 

Wir fordern daher einen Abbau des Gender Pay Gap!

Hurra! Es gab doch jetzt die Corona-Sonderzahlung für Beschäftigte im öffentlichen Dienst.

 

Aber ach nee, doch nicht: Es fehlen in den sozialen Berufen ja weiterhin Fachkräfte an allen Ecken und Enden.

 

Es geht also nicht nur um eine reine Anpassung der Entgelte, sondern auch um eine gesellschaftliche und finanzielle Aufwertung der sozialen Berufe (der so genannten „Frauen-Berufe“). Im Pflegebereich, aber auch im Bildungs- und Erziehungsbereich arbeiten die Fachkräfte sowie das pädagogische Personal an der Belastungsgrenze. Dieses Jahr werden die Tarife im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst neu verhandelt. Ver.di hat daher heute zum Warnstreik in den kommunalen Kitas aufgerufen. Aber es gibt auch Ungerechtigkeiten innerhalb einer Berufsgruppe. Die GEW fordert seit langem und immer wieder laut, dass endlich schulformunabhängig der gleiche Lohn gezahlt wird. Also A13 bzw. E13 für alle, auch für die Grundschullehrerin und nicht nur für den Gymnasiallehrer.

 

Hurra, heute bleibt die Kita zu!

 

Aber ach nee, doch nicht: Auch jetzt trifft es wieder die Frauen.

 

Wenn die Kita zu ist, muss eben Kinderbetreuung und Home-Office nebenher parallel laufen. Und „nach zwei Jahren Pandemie zeigen erste Untersuchungen eine Rückentwicklung hin zu traditionellen Rollenbildern. Frauen tragen in allen Bereichen die Hauptlast der Versorgungsarbeit, reduzieren ihre Arbeitszeit für die Kinderbetreuung, mit nachhaltig negativen Auswirkungen auf Verdienst und Altersversorgung.“ Durchschnittlich übernehmen 80% der Frauen die unbezahlte Familien- und Sorgearbeit. Ist ja gut, dann sind sie ja eh zu Hause, wenn die Kita zu ist... Sie bleiben aber damit auch ihr Leben lang finanziell abhängig.

 

Wir fordern daher eine Abschaffung des Gender Care Gap – und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf!

 

Hurra! Mein Mann hilft aber im Haushalt.

 

Aber ach nee, doch nicht: Auch in Haushalten ohne Kinder bringen Frauen ein Drittel mehr Zeit für Haushalt und Pflege auf.

Frauke Gützkow (GEW Bundesvorstand) dazu: „Frauen wollen teilen. Deshalb: Männer, übernehmt mehr von der unbezahlten Haus- und Familienarbeit!“

 

Wir fordern daher: Unbezahlte Haus- und Sorgearbeit als Normalfall für alle Geschlechter vorantreiben!

 

Und dann: Hurra, Frieden! Wie unglaublich gerne hätte ich das heute verkündet...

 

Aber ach nee, noch lange ist kein Ende des Krieges in Sicht. Krieg in der Ukraine, gefühlt vor der Haustür. Krieg in Syrien. Krieg bedeutet immer auch Leid für Frauen und Kinder. Mehr Waffen heißt vor allem: Mehr tote Zivilist*innen. Mehr Frauen, die mit ihren Kindern ihre Heimat verlassen müssen. Nicht nur jetzt, sondern immer müssen Grenzen geöffnet werden. Müssen Fluchtursachen bekämpft werden. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine und allen Menschen, die vor Krieg, Hunger und Gewalt fliehen. Überall auf der Welt.

 

Hurra, der Frauentag ist ein Feiertag.

 

Ach nee, hier in Niedersachsen doch nicht.

Aber das macht nichts: Jeden Tag ist Frauentag.

 

Und jeden Tag kämpfen wir gemeinsam für eine geschlechtergerechte, offene und vielfältige Gesellschaft!

 

Jeden Tag kämpfen wir gemeinsam für ein friedliches, gewaltfreies Leben in Freiheit und Demokratie!

 

Für weitere Informationen:

https://www.gew-nds.de/aktuelles/detailseite/8-maerz-2022-internationaler-frauentag

https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/gewerkschaftsfrauen-fordern-fortschritte-in-allen-bereichen